Auftragsbestand,
CHF Mio.
EBITDA,
Mio.CHF
Free Cashflow vor
Akquisition, Mio. CHF
Produktionsleitung,
Mio. CHF
EBIT exkl. PPA
Mio. CHF
ROIC exkl. PPA
Implenia hat im Jahr 2016 das gute Marktumfeld genutzt und ein starkes Ergebnis erzielt. EBITDA und EBIT erreichten neue Rekordwerte. Die entsprechenden Margen wurden gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert. Damit ist Implenia auf Kurs Richtung des kommunizierten EBIT-Ziels von 140 Mio. Franken. Die Ergebnisverbesserung wurde rein organisch, insbesondere durch die ausgezeichnete Performance des Schweizer Geschäfts, erzielt. Wesentlich dazu beigetragen hat der erfolgreiche Turnaround bei Buildings. Der Auftragsbestand auf Gruppenebene erreichte erneut das Rekordniveau des Vorjahrs. Zusammen mit der starken Marktstellung von Implenia, der durch die Bilfinger Construction-Akquisition vergrösserten Schlagkraft und weiterhin robusten Märkten sorgt dies für einen zuversichtlichen Ausblick ins laufende Jahr.
Auftragsbestand,
CHF Mio.
EBITDA,
Mio.CHF
Free Cashflow vor
Akquisition, Mio. CHF
Produktionsleitung,
Mio. CHF
EBIT exkl. PPA
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ROIC exkl. PPA
Im Schweizer Bausektor bleiben die Volumen weiterhin auf hohem Niveau. Der Markt ist intakt, wenn auch vereinzelt Anzeichen einer leichten Abkühlung auszumachen sind. Getragen wird die Bauwirtschaft von weiterhin soliden Fundamentaldaten: Die Wirtschaft ist 2016 im Vergleich zum Vorjahr wieder stärker gewachsen, die Finanzierungsbedingungen bleiben attraktiv und die Nachfrage der institutionellen Investoren ist angesichts des Anlagenotstands ungebrochen hoch.
Der Wohnungsmarkt in der Schweiz ist trotz einer geringeren Zuwanderung und einer leicht höheren Leerstandsquote gesund. Anzeichen für ein Überangebot gibt es nur stellenweise, vor allem in peripheren Lagen. Durchzogen war 2016 die Entwicklung bei Büro- und Gewerbeflächen. Während Grossprojekte im Industrie-, Dienstleistungs- und Gesundheitssektor stützend wirkten, bremsten die bestehenden Überkapazitäten im Bürosegment. Mittelfristig dürfte der Büro- und Gewerbebau parallel zur anziehenden Konjunktur aber wieder zulegen. Das Volumen im Tiefbau lag im vergangenen Jahr leicht unter Vorjahr. Die Investitionen in das Schweizer Schienennetz durch den neuen Fonds zur «Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastruktur» (FABI) werden sich ab 2017 akzentuieren.
Gemäss Prognose von Euroconstruct, dem europäischen Forschungsinstitut für den Bausektor, haben die Infrastrukturinvestitionen in Deutschland im vergangenen Jahr zugenommen. Zwar blieb die finanzielle Situation der Gemeinden angespannt. Der Bund hat dies aber durch eigene Investitionen sowie durch Konzessionen gegenüber den Bundesländern, zum Beispiel bei der Kostenübernahme für Flüchtlinge, ausgeglichen. In Österreich blieben die Investitionen im Tiefbau im Berichtsjahr relativ stabil, wobei Projekte zum Ausbau der Transportinfrastruktur die treibende Kraft darstellten. Die für Implenia relevanten Tunnel- und Infrastrukturbaumärkte in Norwegen und Schweden verzeichneten eine gute Entwicklung. Beide Märkte werden durch umfangreiche Pläne der öffentlichen Hand zum Ausbau der Infrastruktur gestützt.
Implenia weist für das Geschäftsjahr 2016 einen konsolidierten Umsatz von 3267 Mio. Franken aus, nach 3288 Mio. Franken im Jahr 2015. Der positive Währungseinfluss auf Umsatzstufe war mit 8,0 Mio. Franken praktisch unbedeutend.
Das EBITDA, die aus Sicht von Implenia wichtigste Kenngrösse für die Beurteilung der operativen Performance, kletterte im Berichtszeitraum um 3,0 Prozent auf den Rekordwert von 166,2 Mio. Franken (2015: 161,4 Mio. Franken). Die EBITDA-Marge konnte somit bei einer stabilen Umsatzentwicklung auf 5,1 Prozent von 4,9 Prozent erhöht werden.
Auch das EBIT der Geschäftsbereiche erreichte unter Ausklammerung der Amortisationskosten für die im Zuge der Übernahme von Bilfinger Construction erworbenen immateriellen Vermögenswerte (exkl. PPA) mit 115,0 Mio. Franken ein neues Rekordniveau. Im Vorjahr lag dieser Wert auf vergleichbarer Basis bei 107,7 Mio. Franken. Das entspricht einer substanziellen Verbesserung von 6,8 Prozent. Unter Berücksichtigung einer Konsolidierung von Bilfinger Construction nicht nur seit März, sondern über volle zwölf Monate im 2015, lag die Steigerung gar bei 15,9 Prozent. Implenia macht damit einen wichtigen Schritt auf dem Weg zum EBIT-Ziel für 2017 von 140 Mio. Franken. Die EBIT-Marge erhöhte sich auf 3,5 Prozent nach 3,3 Prozent im Vorjahr.
Die Segmente Development und Schweiz glänzten mit ausgezeichneten Ergebnissen. Sehr erfreulich ist insbesondere der Turnaround bei Implenia Buildings. Die Massnahmen, die aufgrund des schwachen Geschäftsverlaufs in den Vorjahren ergriffen wurden, entfalten Wirkung und erlauben es, auch künftig weiteres Potenzial auszunutzen. Das Segment Infrastructure entwickelte sich stabil. Das Segment International litt hingegen unter einem enttäuschenden Geschäftsgang in Norwegen und schloss unter Vorjahr ab.
Das Ergebnis im Segment Diverses/Holding lag auf Vorjahresniveau. Dieses Jahr war im Vergleich zu 2015 stärker geprägt vom Effekt aus IAS 19, höheren IT-Kosten durch die Einführung von Building Information Modeling (BIM) sowie einer einmaligen Bewertungskorrektur auf dem im Zuge der Bilfinger Construction-Akquisition übernommen norwegischen Projektportfolios. Insgesamt glichen sich diese Effekte aber aus.
Das operative Ergebnis der Implenia Gruppe betrug 97,9 Mio. Franken. Dies entspricht einer Verbesserung um 22,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 79,9 Mio. Franken.
Implenia weist für das Geschäftsjahr 2016 ein Konzernergebnis von 64,5 Mio. Franken aus, gegenüber 52,0 Mio. Franken im Vorjahr. Dies ist eine Steigerung um 23,9 Prozent.
Der Free Cash Flow vor Akquisitionen beläuft sich für das Geschäftsjahr 2016 auf 30,1 Mio. Franken. Das ist deutlich weniger als die 103,6 Mio. Franken des Vorjahrs und liegt auch unter dem von Implenia avisierten Zielwert. Es ist nicht gelungen, das Nettoumlaufvermögen auf dem tiefen Niveau der Vorjahre zu halten.
Implenia hat im Jahr 2016 wiederum in erheblichem Umfang Wert geschaffen: Die Rendite auf dem investierten Kapital erreichte hohe 33,3 Prozent. Dieser Wert liegt über dem Vorjahreswert von 29,2 Prozent und deutlich über den durchschnittlichen Kapitalkosten von 9,5 Prozent.
Die flüssigen Mittel betragen zum Jahresende 791,7 Mio. Franken. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert (2015: 877,1 Mio. Franken) ist das Resultat aus der Rückführung von Finanzschulden. Deshalb war die Netto-Cash-Position per 31. Dezember 2016 mit 376,3 Mio. Franken beinahe unverändert im Vergleich zum Niveau der Vorjahresperiode (2015: 388,1 Mio. Franken). Die Reduktion von flüssigen Mitteln und Finanzschulden führte auch zu einem Rückgang der Bilanzsumme auf 2629 Mio. Franken zum Jahresende 2016 (2015: 2731 Mio. Franken). Bei einem höheren Eigenkapital von 665,5 Mio. Franken (2015: 623,8 Mio. Franken) kletterte entsprechend die Eigenkapitalquote auf 25,3 Prozent (2015: 22,8 Prozent). Damit verfügt Implenia über eine solide finanzielle Basis.
Die Immobilienmärkte in der Schweiz bieten für 2017 kaum Überraschungspotenzial. Der Hochbau dürfte sich gut entwickeln. Die tiefen Hypothekarzinsen sowie der Anlagenotstand und die anhaltend attraktiven Immobilienrenditen üben auch 2017 hohe Anziehungskraft auf institutionelle Anleger aus. Im Tief- und Infrastrukturbau werden die zwei staatlichen Fonds für die Finanzierung der Bahn- und Strasseninfrastruktur Wirkung entfalten – der Fonds zur «Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastruktur» (FABI) bereits im 2017, der «Fonds für die Nationalstrassen und den Agglomerationsverkehr» (NAF) ab 2018. Insgesamt ist ein weiteres Jahr mit soliden Umsätzen und gutem Auftragseingang in der Schweizer Baubranche zu erwarten.
In Deutschland dürfte der Spielraum für Investitionen im Infrastrukturbau zunehmen. Der neue Bundesverkehrswegeplan mit einem Umfang von EUR 270 Mrd. (2016–2030) führt mittelfristig zu einem starken Stimulus im deutschen Transportbereich (Strasse, Bahn und Wasser). Der Plan legt einen Schwerpunkt auf den Erhalt der Verkehrsnetze und das Beseitigen von Staustrecken auf wichtigen Achsen. Richtig Fahrt wird das Programm voraussichtlich ab 2020 aufnehmen, wenn der Bund alleine für den Bau und Betrieb der Autobahnen verantwortlich sein wird. Der Hochbau dürfte dank der anhaltenden Neubauaktivität weiter wachsen. Treiber sind der Wohnungsbau sowie eine leichte Zunahme beim Nichtwohnungsbau. Die Entwicklung in Österreich beurteilt Implenia für die kommenden Jahre optimistisch. Für Impulse sorgt der neue Rahmenplan 2017–2022 als Teil des strategischen Bahnausbaus «Zielnetz 2025+», der im Oktober 2016 freigegeben wurde.
Die Infrastrukturbaumärkte in Norwegen und Schweden bleiben auf lange Sicht attraktiv. In Norwegen dürfte sich die Konjunktur in den kommenden Jahren robust entwickeln trotz tieferer Einnahmen aus dem Ölgeschäft. Der staatliche Infrastrukturplan für den Zeitraum 2013 bis 2023 in Höhe von NOK 508 Mrd. sieht Investitionen in die Transportinfrastruktur (Schiene und Strasse) sowie in die Energie- und Wasserversorgung vor. Darüber hinaus beinhaltet das Regierungsbudget für 2017, wie auch schon 2016, zusätzliche Zuschüsse. Allein die Investitionen in Strassen, Brücken und Tunnels dürften 2017 um knapp 15 Prozent zunehmen. Über die nächsten Jahre ist ein annähernd zweistelliges Wachstum der Infrastrukturinvestitionen zu erwarten. Schweden weist einen hohen Nachholbedarf bei Infrastrukturinvestitionen auf. Der «National Transport Plan 2014-2025» mit einem Umfang von insgesamt SEK 522 Mrd. verleiht dem Markt positive Impulse, sodass die Infrastrukturinvestitionen über die nächsten Jahre ein Wachstum im knapp mittleren einstelligen Prozentbereich erzielen dürften.
Mit 5172 Mio. Franken per Ende 2016 erreichte der Auftragsbestand auf Gruppenebene erneut Rekordniveau (2015: 5134 Mio. Franken). Der Zuwachs erfolgte rein organisch; der Auftragsbestand von Bilfinger Hochbau ist darin noch nicht enthalten, da der Abschluss der Transaktion voraussichtlich im März 2017 erfolgt. Alle Segmente verzeichneten eine erfreuliche Entwicklung ihrer Auftragsbücher. Die Segmente Schweiz und Infrastructure konnten den Auftragsbestand auf dem hohen Vorjahresniveau halten. Das Segment International war in der Gewinnung neuer Projekte erfolgreich und steigerte den Auftragsbestand um 14,5 Prozent.
Der Personalbestand der Implenia Gruppe ist zum Jahresende 2016 mit 7976 Mitarbeitenden (auf Vollzeitstellen umgerechnet, inklusive temporär Mitarbeitende) nahezu unverändert gegenüber dem Niveau von Ende 2015 (2015: 7960 Mitarbeitende).